Herr Putzer geht nach China – Teil 3

(Fast)

Das dritte Semester an der NJUCM ist zu Ende, die Klausuren sind vorbei. Nach langer Überlegung, ist dies auch das letzte Semester in diesem Studiengang. Dies liegt ausnahmsweise einmal nicht ausschließlich an Corona, sondern ist auch durch andere Faktoren bedingt.

Die Vorlesungen der Professoren empfand ich grundsätzlich als sehr hilfreich und als bereichernde Ergänzung zum Praxisalltag. Auch die Klausuren zum Ende des Semesters waren keine verschwendete Zeit. Das Thema dieses Semesters, die Diagnose und Behandlung von verschiedenen Erkrankungen wie Rheuma, Multiple Sklerose und Ekzemen, ist ebenfalls sehr praxisrelevant. Besonders der Unterricht bei dem international bekannten Professor Peilin Sun war wirklich ein Highlight des Semesters.

Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.

Es gab für mich allerdings eine Grenze bezüglich der Organisation durch Shenzhou, wozu mir mal nicht Konfuzius, sondern die Bibel einfällt: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

In diesem Sinne war es ein langer Prozess, mich für diesen Schritt zu entscheiden. Ein Studium in chinesischer Medizin war schon im Jahr 2009 eine Überlegung und ein langer Wunsch. Nicht umsonst hatte ich mir damals den Studiengang Traditional Chinese Medicine an der Middlesex University in London angeschaut. Passend zum Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull war ich damals in London gestrandet und konnte die Hauptstadt im Ausnahmezustand erleben.

Außerdem hatte ich mir verschiedene englische Studiengänge in China angeschaut, wie zum Beispiel an der Shanghai, Chengdu und der Liaoning Universität.

Wie geht es weiter?

Eine Weiterführung des Studiums an einer anderen Universität ist in Arbeit aber vor 2021 nicht umzusetzen. Insofern, ist dies nicht das grundsätzliche Ende des Studiums, sondern ein Übergang. Ich werde weiter berichten und verbleibe mit Hermann Hesses Worten aus seinem Gedicht Stufen:

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Und später weiter:

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Wie das Studium begann, kann in Herr Putzer geht nach China nachgelesen werden.